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Die Lyrik Phillis Wheatleys

Phillis Wheatley (1753-1784) wurde in Westafrika, wahrscheinlich in Senegal, geboren und kam 1761 mit sieben oder acht Jahren als Sklavin nach Boston. Sie diente Susanna Wheatley, Frau des Kaufmanns John Wheatley. Das Ehepaar Wheatley unterrichtete sie unter anderem in Griechisch, Latein, Englisch, Geschichte und Theologie. In seiner Biographie über die Lyrikerin beschreibt Vincent Carrettas einen unmittelbaren emotionalen Draht der Wheatleys zu Phillis, da eine ihrer eigenen Töchter im Alter von sieben Jahren verstorben war.[1] Schon als Teenager schrieb Phillis Wheatley erste Gedichte und 1773 erschien ihr Gedichtband Poems on Various Subjects, Religious and Moral in London. Unterstützt wurde sie dabei von Selina Hastings, Gräfin von Huntingdon, die auch schon die Veröffentlichung der Autobiographie der Sklavin Ukawsaw Gronniosaw möglich gemacht hatte.[2]

Die Lyrik Marianne Moores

Marianne Moore (1887, Missouri – 1972, New York) studierte Biologie und Geschichte am Bryn Mawr College. Sie arbeitete in der New Yorker Stadtbibliothek und war neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit zwischen 1925 und 1929 Herausgeberin der einflussreichen Zeitschrift The Dial. In Essays widmete sie sich einer Vielzahl von Themen wie etwa Literatur, Malerei, Sport und Musik. Moore verstand die Poesie als ein notwendiges Übel, um die ursprünglichen Aspekte der Wirklichkeit zu erkunden: „I, too, dislike it. Reading it, however, with a perfect contempt for it, one discovers in it, after all, a place for the genuine”. [Auch mir missfällt sie. Liest man sie jedoch mit der perfekten Verachtung, entdeckt man darin letztendlich doch einen Raum für das Wahre] [1].

Die Lyrik von Margaret Cavendish

Margaret Cavendish (1623-1673) wurde als Margaret Lucas in Colchester, England, geboren. Sie war Philosophin, Wissenschaftlerin, Dichterin, Dramatikerin und Essayistin und verfasste unter anderem die Werke Poems and Fancies (1653), Worlds Olio (1655) und Nature pictures (1671). Zu Lebzeiten wurde ihr kaum Beachtung geschenkt, doch heute steht sie nicht nur für ein Neudenken der Beziehung zwischen Körper und Seele, des freien Willens oder der Natur der Ideen, sondern auch der Verbindung von Mensch- und Tierwelt.

Die Lyrik Alice Dunbar-Nelsons

Im zeitgenössischen Denken werden gerne bislang unbeachtete Aspekte der Vergangenheit aufgegriffen. Dabei geht es keineswegs um den vergeblichen Versuch einer Wiedergutmachung, ­­– das ist nicht mehr möglich – sondern darum, so auf die Vergangenheit zu blicken, dass sich Ansätze zur Reflexion und ein ästhetischer Wert in der Gegenwart bieten.

Claude McKay und die Harlem Renaissance

Das Werk des Dichters und Schriftstellers Claude McKay (geboren in Jamaika 1889; verstorben 1948 in Chicago, USA) war maßgeblich an den ethnischen, politischen und literarischen Rückforderungen der Harlem-Renaissance-Bewegung beteiligt. Vor seiner Migration in die USA veröffentlichte McKay Songs of Jamaica (1912) und Constab Ballads (1912), verfasst in jamaikanischen Dialekt.

Georgia Douglas Johnson und die Harlem Renaissance

Die Mechanismen, die bestimmen, wer Aufmerksamkeit bekommt, zeigen Glanzpunkte auf, doch zugleich werden Andere verdrängt, gelöscht, an den Rand geschoben. Auch Übersetzung spielt beim Schaffen von intellektuellem, historischem, politischem, künstlerischem Raum eine wichtige Rolle, denn sie ist notwendig, um Autorinnen und Autoren Kontakt zu unbekannten Traditionen zu ermöglichen. Georgia Douglas Johnson (1880-1966) ist trotz ihres unschätzbaren Beitrags zur Literatur kaum bekannt. Die Kunst afroamerikanischer Frauen findet durch die Arbitrarität des Kanons kaum Verbreitung; daher ist es heute wichtiger denn je, an sie zu erinnern.

Translation Lockdown

Stellen Sie sich vor, Ihre Worte bleiben heute in der Kehle eingesperrt, unter Quarantäne. Nur wenig Licht fällt ein, es ist Frühling, man hofft auf Farbe und Leben, doch es regnet ohne Ende. Aus dem Halbdunkel tritt nichts aus, nichts ein, nicht einmal die Zeit. Nächte und Tage sind nur noch Werke und Tage – was für eine Aussage, Hesiod, was ging nur in deinem Kopf vor?

Freudige Augen

Wir leben in einem Zeitalter, das sich beste Mühe gibt, ein Zeitalter der Vielfalt zu sein – offen für Gefühle von Zugehörigkeit zu sein, die Idee der Vorbestimmtheit zu leugnen, um Verständnis für den Drang der Menschen zu der von jedem einzelnen ersehnten Zukunft aufzubringen.

Melancholie eines Gedichts: Georg Trakl auf Spanisch

Die Melancholie eines Gedichts liegt nicht nur in seinem Inhalt. Ein Gedicht wird auch durch Übersetzung melancholisch. Eine gewisse Selbstaufgabe, ein Abstand von den Gewohnheiten und die Verwandlung seiner zitternden Stimme wecken in ihm eine Nostalgie.

Die Krafttiere der Übersetzenden

Nimm dein erstes Krafttier in den Arm: den Maulwurf. Die Fülle eines Textes verbirgt sich wohl in seinem Untergrund; in den unterirdischen Gängen des Gedichts, dessen Fluss mit einer gewissen Blindheit erhalten werden muss, die auch essenziell ist.