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Vom Selbstverständnis her Künstlerin

Zum Beruf­sall­t­ag ein­er Lit­er­aturüber­set­zerin (gener­isches Fem­i­ninum, männliche Per­so­n­en sind jew­eils aus­drück­lich mit­ge­meint) gehört es auch, die über­set­zten Büch­er zu präsen­tieren. Häu­fig geschieht dies in Anwe­sen­heit der Autorin, dann tritt die Über­set­zerin meist in den Hin­ter­grund und verkommt – wie im let­zten Beitrag erwäh­nt – zum bloßen Sprachrohr. Oft wird bei solchen Gele­gen­heit­en auch erwartet, dass Über­set­zerin­nen dol­metschen, was von Branchen­frem­den gern in einen Topf gewor­fen wird (dabei han­delt es sich um zwei doch recht ver­schiedene Beruf­szweige, auf die zwei doch recht ver­schiedene Stu­di­engänge vor­bere­it­en). So war es tat­säch­lich ein Glücks­fall, dass bei der let­zten Buchvorstel­lung, die ich mit­gestal­ten durfte, der Autor in let­zter Minute abge­sagt hat. So saßen die drei Frauen auf der Bühne, ohne die das Buch nicht ent­standen wäre: Die Ver­legerin, die Illus­tra­torin und ich, die Übersetzerin.