Stellen Sie sich vor, Ihre Worte bleiben heute in der Kehle eingesperrt, unter Quarantäne. Nur wenig Licht fällt ein, es ist Frühling, man hofft auf Farbe und Leben, doch es regnet ohne Ende. Aus dem Halbdunkel tritt nichts aus, nichts ein, nicht einmal die Zeit. Nächte und Tage sind nur noch Werke und Tage – was für eine Aussage, Hesiod, was ging nur in deinem Kopf vor?
Translation Lockdown
Von Repräsentation und Realität
Dieser Tage taucht vermehrt ein deutsches Wissenschaftsgremium in den Medien auf: die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Erst einmal hat das nicht so viel mit dem Übersetzen zu tun, aber es wird im Lauf des Textes klar werden, was es hier soll – versprochen.
Busoni remixt Bach
In der letzten Kolumne haben wir den ersten großen Interpreten der Werke Johann Sebastian Bachs kennen gelernt: Bach selbst. Springen wir nun rund 100 Jahre in der Zeit voraus und widmen uns der zweiten großen Epoche der Bach-Bearbeitung: der Romantik.
Freudige Augen
Wir leben in einem Zeitalter, das sich beste Mühe gibt, ein Zeitalter der Vielfalt zu sein – offen für Gefühle von Zugehörigkeit zu sein, die Idee der Vorbestimmtheit zu leugnen, um Verständnis für den Drang der Menschen zu der von jedem einzelnen ersehnten Zukunft aufzubringen.
Sichtbarkeit und Verantwortung
Was wir gerade auf globaler Ebene erleben, ist nicht nur psychologisch, sondern auch kulturell hochspannend. Wir Spracharbeiterinnen (Männer und Diverse sind wie immer mitgemeint) konsumieren wohl alle gewohnheitsmäßig Nachrichten aus unterschiedlichen Kulturkreisen, und einige beobachten dabei, wie medial Wahrheit konstruiert wird, wie sich Diskurse durch reale Ereignisse verändern, wie auch Notsituationen hier und da instrumentalisiert werden und welche Regierungen und Staatschefs wie verantwortlich handeln bzw. sich auf unterschiedliche Weise aus ihren Pflichten herauslavieren. Es ist in jedem Fall eine äußerst spannende Zeit.
Bach remixt Bach
Bisher sind wir in dieser Kolumne recht kursorisch durch die Musikgeschichte geschlendert und nicht im Sinne einer kohärenten „Historie des Remix“ durch die Epochen gewandert.
Man könnte den Eindruck gewinnen, das Bearbeiten fremder Musik kenne keine Traditionen oder Zusammenhänge. Dabei ist das Gegenteil der Fall. Remix war zwar immer ein Bestandteil abendländischer Musikkultur – aber wie alle Kunstformen ist er durch Hoch- und Tiefphasen gegangen und hat Schulen gebildet, die über Jahre stilbildend wirkten.
Melancholie eines Gedichts: Georg Trakl auf Spanisch
Die Melancholie eines Gedichts liegt nicht nur in seinem Inhalt. Ein Gedicht wird auch durch Übersetzung melancholisch. Eine gewisse Selbstaufgabe, ein Abstand von den Gewohnheiten und die Verwandlung seiner zitternden Stimme wecken in ihm eine Nostalgie.
Das Translatier macht einen Übersatz
Ziemlich sofort nachdem ich meinen letzten Kolumnentext abgeschickt hatte, fiel mir eine Episode oder vielmehr ein Phänomen aus meinem Übersetzerinnenstudium in Germersheim ein. Gleich bei der Einführungsveranstaltung polterte ein älterer Herr mit Hut herum, rief die „nachwachsenden Rohstoffe“ auf, nach rechts und links zu schauen mit den Worten „jeder Zweite wird rein statistisch gesehen das Studium in diesem hohen Hause nicht beenden“.
Richter und Rasmussen remixen Vivaldi
Antonio Vivaldis Konzertzyklus „Die vier Jahreszeiten“, komponiert im Jahr 1725, gehört zu den meistgespielten Werken des Klassik-Mainstreams überhaupt; wer möchte, kann dieses Werk an jedem Wochenende irgendwo hören, ohne besonders weit fahren zu müssen. Im November vergangenen Jahres gelang es dem Elbphilharmonie Orchester Hamburg dennoch, mit einer Aufführung dieses Werkes einigen Medienrummel zu erzeugen.
Die Krafttiere der Übersetzenden
Nimm dein erstes Krafttier in den Arm: den Maulwurf. Die Fülle eines Textes verbirgt sich wohl in seinem Untergrund; in den unterirdischen Gängen des Gedichts, dessen Fluss mit einer gewissen Blindheit erhalten werden muss, die auch essenziell ist.
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